Im Schlauchboot auf dem Neckar unterwegs

Bezugnehmend auf den Artikel „Gefangen in der Wasserwalze“ der Esslinger Zeitung vom 12.06.2021 von Kerstin Dannert möchte die Kanuvereinigung Esslingen eine Stellungsnahme abgeben.

 

Darum geht es: In der Walze hinter dem Wehr in Wendlingen hing ein Badeboot fest. Ein Mann war alleine unterwegs und hatte zwei kleine Kinder an Bord. Niemand trug eine Schwimmweste. Passanten verständigten die Rettungskräfte. In einer aufwändigen Rettungsaktion konnten sie gerettet werden.

Leider ist vielen nicht bewusst, was nötig ist, um sich sicher auf Fließgewässern zu bewegen. Fundierte Kenntnisse in der Bootsbeherrschung gehören dazu, aber auch Grundlagenwissen über die Sicherheit auf dem Wasser.

Bei uns im Verein lernt man, Boote zu steuern. Man lernt das Wasser zu lesen, das heißt zu sehen und zu verstehen, wo und wie die Strömung verläuft. Somit hat man die Voraussetzung dafür, eine Situation einschätzen zu können und richtig zu reagieren. Jeder Wassersportler weiß, dass ein Wehr im Rücklauf eine Walze bildet. Diese drückt von oben auf das Boot und hält es fest.

Ein als Badeboot konzipiertes Schlauchboot ist prinzipiell ungeeignet ein Wehr zu befahren. Ihm fehlt die nötige Steifheit um es gut manövrieren zu können. Außerdem ist es zu langsam um mit Schwung über eine Walze fahren zukönnen.

Wer nicht einschätzen kann, ob ein Wehr fahrbar ist, sollte anlanden, aussteigen und umtragen. Nur wer sieht wo, wie und ob eine Befahrung sicher ist, kann ein Wehr mit einem geeigneten Kanu gefahrlos herunterfahren.

Selbst dann ist es zur eigenen Sicherheit nötig, dass Kinder immer eine Schwimmweste tragen. Nichtschwimmer sollten erst schwimmen lernen, bevor sie ins Boot sitzen. Bei Steinen und niedrigem Wasser ist zudem ein Helm nötig. Sicherer ist es nicht alleine, sondern in Gruppen zu paddeln. Im Notfall kann ein anderer Kanufahrer helfen. Auch das Schwimmen in der Strömung, "retten und bergen" kann in speziellen Kursen bei ausgebildeten Übungsleitern gelernt werden.

Das alles nicht zu beachten ist es genauso fahrlässig, wie ohne Schwimmkenntnisse ins tiefe Wasser zu springen. Die gute Nachricht: Im Verein kann man Boot fahren lernen.

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