Naturwunder Rheinschlucht

In Graubünden verbrachten 19 Paddler der KVE ein Wochenende auf einem der schönsten Flüsse Europas, dem Vorderrhein. Zwischen Ilanz und Reichenau grub er sich bis zu 300 m tief in den Kalkstein und schuf die einzigartige Rheinschlucht. Auf 20 Kilometern kann man hier schönstes Wildwasser genießen.

Mit wendigen Kajaks, großen und kleinen Rafts war die Gruppe unterwegs. Sogar ein offener Kanadier mit großem Luftpolstersack war dabei. Der erfahrene Kanute schaffte es, ohne zu kentern, durch die wild brodelnden Wellen zu manövrieren. Für die schwierigsten Stellen suchte er sich einen sogenannten „chicken run“ und kam damit souverän an den gewaltigsten Walzen vorbei. Das Hochwasser ändert  jedes Mal den Flussverlauf, es versetzt große und kleine Felsen und reißt Bäume in den Fluss. Wichtig ist es, sich zu konzentrieren, das Wasser zu lesen und die beste Befahrungsroute zu finden. Mit Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit wird durch Stromschnellen gepaddelt. Wenn das Hauptwasser durch Gestrüpp fließt, wählt man einen Weg seitlich vorbei.

Ruhigere Passagen erlauben staunende Blicke auf das Naturmonument mit bizarren Felsenformen zu werfen. Spitze Felsnadelgruppen säumen gewaltige Kalksteinwände. Mitten im Fluss bilden sich herrliche Spielwellen an monumentalen Steinpilzen. Wie gemacht für die Freestyler der Gruppe. An höhlendurchsetzten Steilwänden kann man sich kurz vorbeitreiben lassen, dann erfordert eine riesige Prallwand wieder volle Aufmerksamkeit. Manch einer drehte eine unfreiwillige Runde im verstrudelten Wasser.

Am ersten Tag war der Wasserstand niedrig. Nach einer Nacht mit schweren Gewitter und Starkregen kochte der Rhein förmlich. Das Wasser war dunkelgrau und kleinere Felsen überspült. Die Strömung war immens, die Walzen riesig und damit beste Bedingungen zum Raften.  Mit viel Schwung konnte über die hohen Wellen gehüpft und durch die Walzen gerauscht werden. Jedes Mal tauchte man in eine Wasserwand ein, die sich an den Vorderleuten brach. Manchmal richtete sich das Raft steil auf, bevor es wieder runter kippte. Erwischte man die Walze seitlich, saßen die Paddler im kalten Wasser bis man am Stein vorbei war. Auch die Wildwasserfahrer in den Kajaks kamen hier voll auf ihre Kosten. Ein spannendes Wochenende für alle die wildes Wasser lieben.