Anpaddeln mit Nutria und Dromedar

Trotz Dauerregens kamen mehr als 20 Kanuten zum jährlichen Anpaddeln. Temperaturen von fünf Grad und Hochwasser verlangten jedoch eine Alternative zum traditionellen Ziel, dem oberen Neckar bei Horb. Gemeinsam einigte man sich auf die Enz und fuhr nach Vahingen zur Einsatzstelle. Über eine Treppe ging es recht steil die Böschung hinunter. Für die Kinder und einen blinden Paddler mit Hund war das zwar etwas schwierig, mit etwas Hilfe schafften aber alle den Einstieg problemlos. Die Enz führte viel Wasser, die Fließgeschwindigkeit war gut und das Paddeln nicht anstrengend. Mit dem Kanu auf dem naturbelassenen Wanderfluss ließ sich eine schöne Auenlandschaft entdecken. Schwäne mit halb erwachsenen Jungtieren begleiteten die Boote. Als plötzlich ein Dromedar vom Ufer neugierig herüberschaute, meinten die Kinder begeistert: „Das ist ja wie im Zoo hier.“ Das Dromedar gehörte wohl zu einem Wanderzirkus der dort gastierte.

Kurz darauf entdeckten die Kanuten auf einer umgefallenen Weide eine große Nutria, die seelenruhig die Rinde abknabberte. Es zeigte sich unbeeindruckt von der vorbeifahrenden Gruppe. Ein wenig flussabwärts saßen ihre Artgenossen auf einem Hof zwischen vielen Gänsen und fraßen dort. Das Wetter war überraschend gut, hin und wieder kam sogar die Sonne durch. Zwei Wehre mussten „umtragen“ werden. Gepaddelt wurden 18 Flusskilometer bis zur Sägemühle in Bissingen. Dort gab es, auf einem schönen Platz mit gemütlichen Bänken, das traditionelle Weißwurstvesper mit frischen Brezeln und kühlen Getränken. Niemanden störte es, als pünktlich zur Heimfahrt der Regen wieder einsetzte. Es hatte sich gelohnt, sich vom vorhergesagten Schlechtwetter nicht vom Anpaddeln abhalten zu lassen. Die gemütliche Tagesfahrt hat allen richtig viel Spaß gemacht.