Wo zukünftige Wildwasser-Legenden trainieren

Die European Whitewater School wurde vom Kajak Freestyle Weltmeister von 2017, Quim Fontane gegründet. Der Freestyle-Wart der Kanuvereinigung Esslingen Matteo Neubauer bekam das Angebot bei seiner Schulung in Galizien mitzumachen.

Am Flughafen in Porto gab es Schwierigkeiten beim Abholen des Kajaks. Endlich waren alle Boote aufs Autodach geladen und es ging los. Unterwegs blieben sie unter einem Torbogen stecken, denn die Ladung war doch höher als gedacht.

In Spanien herrschte gutes Paddelwetter. Zwischendurch regnete es und der Pegelstand auf den Flüssen stieg. Dadurch wurde die Auswahl an Paddelrevieren größer. Gefahren wurde auf dem Middle und Lower Vez, dem Rio Ulla (Torrenteiras section), dem Upper Castro Laboreiro, dem Oitavén, Deza Classic IV, Upper Tea und Rio Cavado. Alle bieten solides Wildwasser der Kategorie 3 bis 4. Jeder Fluss war schwierig bis sehr schwierig mit 5er Stellen. Da sind Durchfahrten nicht ohne weiteres erkennbar und müssen vorher von Land aus erkundet werden. Es gibt hohe, andauernde und auch extreme Schwälle. Die Walzen sind kräftig bis extrem, ebenso die Wirbel und das Presswasser. Felsblöcke stehen versetzt im Stromzug und an höheren Stufen bildet sich Rücksog. Enge Verblockungen und hohe Gefällstufen mit schwierigen Ein- und Ausfahrten müssen gemeistert werden.

Dazwischen waren nicht fahrbare 6er Abschnitte. Sie sind nur mit hohem Risiko bei bestimmten Wasserständen eventuell fahrbar. Hier trug man Ausrüstung und Kajak viele Höhenmeter steil durch Büsche und Dornen. Vermutlich hatte jeder ein zerkratztes Gesicht und Hände. Genauso anstrengend war ein Großteil der Ein- und Ausstiege der Flussabschnitte. Der Parkplatz war oben auf dem Berg, dann ging die Kletterpartie runter zum Fluss. Warm up war da auf jeden Fall schon mit dabei. Für die 17 Paddler aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, England, Luxemburg und Irland war es eine intensive Schulung mit hohen Schwierigkeiten. Das geeignete Training für Freestyle-Champions.